Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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und Sehren der Kirche ein. Diese Derbnmmte zwar jebe obweichenbe Meinung als Ketzerei und ging mit Härte und Grausamkeit gegen die Ketzer bor; trotzbem konnte sie nicht Hinbern, daß zunächst in Italien, wo Arnolb von Vreseia auftrat, und dann auch in anbent Länbern sich Sekten bilbeten. In Frankreich trat in der letzten Halste des 12. Jahrhunberts Petrus albus, ein reicher Kaufmann aus Lyon, als Sektierer auf. Durch das fleißige Stubium der Heiligen Schrift, die ihm einige befreunbete Geistliche in die französische Sprache übersetzten, kam er zu der Ansicht, daß sich die Kirche weit von der Lehre Christi entfernt habe. Er verteilte barauf sein Vermögen unter die Armen und grünbete einen Bunb, dessen Mitglieber sich zu einem einfachen, enthaltsamen Leben und Zum fleißigen Lesen in der Bibel verpflichteten. Je mehr Anhänger er fanb, besto heftiger eiferten die Geistlichen gegen ihn und besto mehr warnten sie vor feinen Ketzereien. Aber die Macht der Wahrheit sprach so stark zu den Gemütern, daß sich immer mehr und mehr zu feiner Lehre bekannten. Außer den Walbenfern hatten sich auch noch anbere Sekten im südlichen Frankreich gebilbet, welche alle in der Überzeugung zusammentrafen, daß die römische Kirche keine christliche fei und daß das Kirchenwesen einer gänzlichen Uni-nnberung bebürfe. Diese Sekten wurden unter dem Namen der Albigenser zusammengefaßt. Der Name ist entstauben von der Stadt Albt) (in der Nähe von Toulouse), in bereu Umgegenb sich vorzüglich viele jener sogenannten Ketzer aufhielten. Nachbetn der Papst Innocenz Iii. vergebens versucht hatte, die Abtrünnigen zur Entsagung ihrer Überzeugung zu bewegen, befahl er den Cistercienser-mönchen (1205), das Kreuz gegen sie zu prebigen, und versprach allen, die baran teilnähmen, vollstänbigen Ablaß für ihre Sünden. Jetzt begann ein blutiger Krieg gegen die Armen, und die entsetzlichsten Greuel würden babei verübt, wie sie solchen durch Glaubenswut erzeugten Kriegen eigen sinb. Vergebens suchte der Graf Raimulib von Toulouse, ein Nachkomme jenes beim ersten Kreuzzuge erwähnten, die Verfolgten zu schützen, ba er sich auch zu ihrem Glauben bekannte. An der Spitze des Glaubensheeres stand, außer dem päpstlichen Legaten, der Gras Simon
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aus, welche die Wahl übernehmen sollten; ihrer Bestimmung wollte man beitreten. Allgemein zweifelte man nicht daran, daß Herzog Friedrich von Schwaben aus dem Geschlechte der Hohenstaufen, ein Neffe des verstorbenen Kaisers, gewählt werden würde. Aber der ränkesüchtige Erzbischof Adalbert von Mainz, der an der Spitze der päpstlichen Partei stand, hetzte in geheimen Unterredungen -ie Mehrzahl der Wähler gegen Friedrich auf. Er redete ihnen vor, gerade jetzt müsse man zeigen, daß die Kaiserwürde nicht erblich sei, und warnte sie besonders vor dem stolzen, hochsahrenden Sinne Friedrichs, der sicher weder gegen die Fürsten noch gegen die Kirche jemals Nachgiebigkeit zeigen würde. So kam es, daß zur allgemeinen Überraschung nicht Friedrich von Schwaben, sondern der schlimmste Gegner Heinrichs V., Herzog Lothar von Sachsen, zum Kaiser gewählt wurde.
Lothar regierte von 1125—37. Ein Zeitgenosse rühmt von ihm: „Er war ein tapferer Heerführer, ausgezeichnet im Felde, umsichtig im Rate, furchtbar den Feinden Gottes und der heiligen Kirche, ein Freund der Wahrheit und Gerechtigkeit, ein Widersacher der Ungerechtigkeit, dessen Rechtschaffenheit in Sicilien wie in Sachsen von allen anerkannt wurde." Doch ist er gegen die Päpste nachgiebiger gewesen, als es mit der Würde des Reiches verträglich war.
Daß Friedrich von Hohenstaufen bei der Königswahl übergangen worden war, hatte für Deutschland lange Zeit hindurch die traurigsten Folgen; denn er unterwarf sich zwar dem neuen Könige, aber er sann auf Rache. Wenigstens glaubte dies Lothar, und um ihn unschädlich zu machen, verlangte er die Güter zurück, die Friedrich vom Kaiser Heinrich V. geerbt hatte, weil sie Reichsgüter wären. Als Friedrich die Zurückgabe verweigerte, gebrauchte er dies zum Vorwande, ihn noch in demselben Jahre von den übrigen deutschen Fürsten für einen Reichsfeind erklären zu lassen. Dadurch entstand ein Krieg, der zunächst neun Jahre dauerte. Die Feindschaft, die zwischen beiden Häusern entbrannt war, hat Jahrhunderte gewährt. Anfangs schien das Kriegsglück Friedrich hold zu sein; dann aber gewann Lothar einen mächtigen Bundesgenossen. Er verheiratete nämlich seine einzige Tochter Gertrud, die Erbin reicher Güter,
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Extrahierte Ortsnamen: Mainz Friedrichs Gottes Sicilien Sachsen Deutschland
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Worte, Glanze, Segen, Schutze und mit seiner Treue, indem
wir zusammen singen:
„Ach bleib mit deiner Gnade
Bei uns, Herr Jesu Christ,
Daß uns hinfort nicht schade
Des bösen Feindes List." <Str. 1—6.)
Rückblick.
Unter David und Salomo ivar das auserwählte Volk
Gottes nach außen hin zur höchsten Machtvollkommenheit
emporgestiegen und hatte sich gleichzeitig in seinem Innern zu
einem rechten Gottesstaate entwickelt, der sich der von Gott
gestellten Aufgaben und Ziele voll bewußt war. Machten sich
nun schon in der letzten Zeit der Regierung Salomos An-
zeichen eines bevorstehenden Niederganges bemerkbar, so zeigt
uns der soeben betrachtete Abschnitt: „Die Zeit des ge-
teilten Königtums bis zur babylonischen Ge-
fangenschaft, 975 bis 588 v. Chr.", wie dieser Verfall
unaufhaltsam vor sich geht und mit der tiefsten Schmach und
Schande endet. Den verhängnisvollsten Schritt hierzu tat das
Volk bald nach Salomos Tode durch die Teilung in zwei
Reiche, Israel und Juda. Diese Trennung zersplitterte und
schwächte nicht nur die Kraft des Volkes nach außen, sondern
sie hatte auch Uneinigkeit, Streit und Krieg unter den beiden
Reichen zur Folge. — Gleich die ersten beiden Könige be-
kämpsten sich gegenseitig. Dazu fielen sie gänzlich von Gott
ab, und willig folgte ihnen das Volk auf die schiefe Bahn.
Von Jerobeam lesen wir: „Er machte zwei goldene Kälber
und setzte eins zu Beth El und das andere gen Dan und
sprach zu ihnen (seinen Untertanen): „Siehe, das sind deine
Götter, Israel, die dich aus Ägypten geführt haben." Im
Reiche Juda „taten sie alle Greuel der Heiden, die der Herr
vor den Kindern Israel vertrieben hatte." So waren eigent-
lich jetzt schon beide Reiche für das göttliche Strafgericht reif.
Doch noch einmal läßt der Herr sein Volk Israel aus feinern
Sündenschlafe durch den gewaltigen Propheten Elia aufrütteln
und den einst am Sinai geschlossener! Bund, der unter den
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Extrahierte Personennamen: Jesu_Christ David David Gott Gott Jerobeam
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Salomos Israel Juda Israel Juda Israel Israel
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Herrschaft. Schrecklich wütete diese wider ihre Gegner. Wer sich
ihnen nicht anschloß, galt als Verräter und wurde gefangen gesetzt oder
enthauptet. Auch der König Ludwig Xvi. und seine Gemahlin wurden
hingerichtet. Aber nicht nur das Königtum, sondern auch das Christen-
tum und die christliche Zeitrechnung wurde abgeschafft. Jeder Gottes-
dienst war bei Strafe verboten. Die Klöster wurden geplündert und
ihre Bewohner ermordet. Alle Standesunterschiede unter den Menschen
hörten auf. — Um den französischen König zu schützen, später um
seinen Tod zu rächen, war Friedrich Wilhelm Ii. mit dem deutschen
Kaiser gegen Frankreich ausgezogen. Doch gegen die wilden Volksheere
der Franzosen vermochten sie nicht viel auszurichten. Friedrich Wil-
helm trat bald von seinem unthätigen Verbündeten zurück und überließ
im Frieden zu Basel (1703) den Franzosen das linke Rheinufer. Nun
hatte Preußen zwar Ruhe gewonnen, aber sehr von seinem Ansehen
in Deutschland eingebüßt.
d) Friedrich Wilhelms Ländererwerbungen. Den
Verlust im Westen suchte Friedrich Wilhelm Ii. durch neuen Länder-
erwerb im Osten auszugleichen. In Polen war die Unordnung immer
größer geworden. Das Land war im Innern uneinig und nach außen
schwach. Es gab zwei Adelsparteien in Polen, die sich gegenseitig
bekämpften. Als sich die eine Partei an Rußland um Hilfe wandte,
ließ auch Preußen Truppen in Polen einrücken und Danzig und Thorn
besetzen. Man einigte sich zur zweiten Teilung Polens (1793).
Preußen erhielt Danzig und Thorn und ansehnliche Teile von Groß-
polen, welche Neusüdpreußen benannt wurden. — Die Polen
griffen jetzt zu den Waffen, um die Unabhängigkeit ihres Landes zu
retten. Doch der Übermacht der Preußen und Russen gelang es bald.
die Polen zu unterwerfen. Im Jahre 1795 kam es zur dritten
und letzten Teilung Polens. Friedrich Wilhelm erhielt 97eri-
ll st Preußen mit Warschau. Diese Ländererwerbungen waren
aber nur von geringem Nutzen; denn das Land war wenig bebaut
und kostete mehr, als es einbrachte. Preußen hatte unter der Re-
gierung Friedrich Wilhelms Ii. bedeutend an Flächeninhalt zugenommen,
aber an seiner Großmachtstellung in Europa hatte es doch wesentliche
Einbuße erlitten. Es war auch nicht mehr so mächtig, als es beini
Tode Friedrichs des Großen gewesen war. Wohl war Friedrich Wil-
helm Ii. vom besten Willen beseelt, aber zur Durchführung des Er-
strebten fehlte es ihm häufig an der festen Herrscherkraft. Die Kriege
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xvi Ludwig Friedrich_Wilhelm_Ii Friedrich Wilhelm Friedrich_Wil- Friedrich Friedrich_Wilhelms_Ländererwerbungen Friedrich Wilhelms Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Friedrichs Friedrich_Wil- Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Basel Deutschland Polen Polen Polen Danzig Thorn Polens Danzig Thorn Polens Warschau Europa